Im ersten topographischen Lexikon von 1799 wird das von einem Julius-Echter-Turm gekrönte Dörflein so charakterisiert:
„Würzburgisches Dorf und Filial von Aura-Trimberg, von 46 Häusern und 259 Seelen. Der Boden ist mittelmäßig, trägt Winter- und Sommerfrüchte, Gras und Holz“.
Wittershausen gehört zu den vom Adel getragenen Ausbausiedlungen. Ein Ministeriale, namens Vitu, mag der erste Herr in diesem 1303/13 erstmals als Bodenlaub`sche Lehen genannte Dorf gewesen sein. In dieser Zeit hatten die Dorfbewohner die Aufgabe im fünf Kilometer entfernten Pfarrdorf Euerdorf ihre Sonntagspflicht zu erfüllen. 1668 wird Wittershausen der neugegründeten Pfarrei Aura als Filiale zugeteilt. Heute pfarrt Wittershausen nach Oberthulba.
Die Landesherrenrechte übten bis zum Bauernkrieg, 1525, die Äbte des Klosters Aura aus, ihnen „gebührte der große und kleine Zehnt allein“. Zum Gericht nach Aura schickte man einen Erbschöffen, der sein Urteil als elfter Mann sprach, so lang er „tauglich“ war. Um 1589 bezog auch das Kloster Frauenroth hier Zehnt und Gült. Im Jahre 1796 tobte in der Gemeinde eine Viehseuche, „daß man glaubte, es bliebe kein Stück Vieh übrig“. So gelobte man eine alljährliche Wallfahrt zur Kreuzkapelle bei Sulzthal. 1816/17 geriet die Bevölkerung infolge Mißernten in eine so große Not, daß von Würzburg Getreide herangeschafft werden mußte, um die Menschen vor dem Hungertod zu bewahren.
Das bemerkenswerteste Gebäude des Ortes ist die Kirche St. Georg. In den Jahren 1957/58 wurde die alte Kirche, außer dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Turm, abgebrochen und in Form eines Fünfeckes durch den Baumeister Schedel, Würzburg, geplant und errichtet. Der Andrang freiwilliger Helfer war so groß, daß schichtweise gearbeitet werden mußte.
In den vergangenen 20 Jahren änderte sich das herkömmliche dörfliche Bild: 1966 gründeten Oberthulba und Wittershausen einen gemeinsamen Schulverband, 1967 wurde in Gemeinschaftsarbeit ein Leichenhaus gebaut und der Friedhof umgestaltet.
Ebenfalls 1967 begann auch die Flurbereinigung, die 1980 mit der Bereinigung einer Gesamtfläche von 574 Hektar, die aus über 3000 Flurstücken bestand, endet. Bereits am 01. Juli 1971 wurde Wittershausen mit seinen 384 Einwohnern Gemeindeteil der Marktgemeinde Oberthulba.