Auszug aus der Geschichte unseres Gemeindeteiles Hassenbach

Hassemich liegt in einem Tal, das umsäumt ist von weiträumig ausladenden Hügeln, die Höhenunterschiede zwischen 320 und 400 Meter erreichen, während der Ort an dem Erbach, von hier ab Thulba genannt, nur 290 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier im Talgrund liegt vor allem das Hassenbacher Wiesengelände, das ein Fünftel der 300 Hektar großen Gemarkung ausmacht.
Hassenbach liegt an der alten Salzstraße, die zur Kissinger Saline führte. 1303 wird das Dorf, zum Amte Bodenlauben gehörend, erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort Hassenbach läßt mehrfache ethymologische Deutungen zu. So kann es bedeuten, Ort am eilenden Wasser, am moorigen dunkelfarbigen Wasser oder auch eine Furt, die zu den Weidegründen führt. Im Laufe ihrer Geschichte hatten die Einwohner verschiedene Lehensträger: Das Kloster Thulba (1341/47), die Henneberger (1368), die Herren von Buchenau (1374) bei Untererthal.
Bischof Rudolf von Scherenberg löste 1491 Amt und Schloß Bodenlauben endgültig ein und die bischöflichen Amtmänner hatten jetzt das Sagen. Ab 1574 bis zum Jahre 1803 gehörte Hassenbach schließlich zum Amt Aschach, das 1819 mit dem ehemaligen fürstl. Würzburg, Amt Kissingen, vereinigt wurde: Aus dem schließlich der Landkreis Bad Kissingen entstand.
1588 wurde Hassenbach aus der Urpfarrei Kissingen gelöst und der Pfarrei Oberthulba eingegliedert. Von 1924 bis 1956 war die Hassenbacher Kirchengemeinde als Teil der Pfarrei Oberthulba eine selbständig Lokalkaplanei mit einem eigenen Kaplan, dem auch Schlimpfhof unterstand. Seit 1957 ist die Lokalkaplanei nicht mehr besetzt. 1823 erbauten die Hassenbacher eine eigene Kirche, von der bereits 1895 festgestellt wurde, daß sie zu klein sei. Seit 1941 beherbergt die Kirche eine besondere Kostbarkeit, eine Pieta, die als ein Frühwerk Tilman Riemenschneiders (1490-1495) bezeichnet wird. Diese befindet sich nun in der neu erbauten Kirche.
1980 wurde ein Jahrhundertwerk, die Flurbereinigung, die seit 1961 lief, abgeschlossen. Die günstige Lage zum nahen Wald macht Hassenbach zu einem beliebten Fremdenverkehrsort.

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