Auszug aus der Geschichte unseres Gemeindeteiles Reith

Die Gemeinde Reith war immer eng mit der Geschichte des Klosters Thulba verbunden. Zum erstenmal wird das „Allodium Evenride“ (Gut in ebener Rodung) = Reith 1141 in dem päpstlichen Schutzbrief für das Kloster Thulba erwähnt. Doch im Mittelalter bezogen auch das Domstift in Würzburg und die Herren von Erthal im Ort ihren Zent; das Kloster Aura besaß Gefälle und Einkommen. Als nach dem Ende des Bauernkrieges, 1525, das Nonnenkloster in Thulba aufgehört hatte zu bestehen, hatte das jetzt gegründete Propsteiamt Thulba in Reith die unumschränkte Vogteilichkeit.
Das Weistum von 1504 schreibt für die drei Orte Thulba, Frankenbrunn und Reith vor, daß Sie Bauleistungen auf Schloß Saaleck zu erbringen hätten und daß sie dem Amtmann den Wein zu bringen haben. Dieser Amtmann hatte bei den vier Rugen (Gerichte) die Zentgerechtigkeit. In einem Prozeß von 1756 bis 1841 beschwerten sich sämtlich Müller aus Thulba, daß Ihnen der Müller zu Reith durch „zwei Mahlgänge“ das Geschäft beinträchtigt. Neben einer Mühle „der Reither Mühle“ weist die Statistik für 1811 zu Reith noch eine Glashütte und eine Ölmühle aus. Das Dorf zählte 193 Einwohner.
Erst durch die Ansiedlung von Industriebetrieben, die die gesamte Bundesrepublik Deutschland mit Bauprodukten beliefern, kam ab 1960 der wirtschaftliche Aufschwung für die Gemeinde. Baugebiete konnten ausgewiesen werden und Reith überschritt endlich die 200 Einwohnergrenze. Seit dem 01. Mai 1978 ist Reith ein Gemeindeteil der Marktgemeinde Oberthulba

zurück