Die „villa Thulba“ wird bereits in den Schenkungen erwähnt, die um 800 an das Kloster Fulda gemacht wurden. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 796 und bereits am 2. Mai 816 bekam die Urpfarrei ihre erste Kirche. Bis zur Säkularisation 1802 war Thulba immer ein starker Stützpunkt der Abtei und schließlich des Hochstiftes Fulda. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts, 1127, überließen zwei fuldische Ministeriale dem Fuldaer Abt Heinrich I. ihre Güter zur Gründung eines Männerklosters. Abt Heinrich nahm die Schenkung an, besetzte aber das Kloster mit Benediktinerinnen. 1141 bestätigte Papst Innozenz II. die Klostergründung und bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts besaß das Kloster Thulba Güter und Rechte in nicht weniger als 52 Ortschaften. Ein Raum, der von der Hochrhön bis vor die Tore Würzburgs (Gramschatz) reichte.
Im Bauernkrieg wurden die Nonnen vertrieben und das Kloster zerstört. Fürstabt Johannes verlegte das Kloster nach Fulda. Doch auch von hier aus blieben die Nonnen mit dem Thulbaer Raum verbunden und hatten Lehen in dem Filialort der Pfarrei Thulba, in Obererthal. Schon bald gaben die Pröpste den Einwohnern von Thulba ihre Zentfreiheit und das Recht, den Schultheißen selbst zu wählen. 1802 wurde das Hochstift Fulda säkularisiert und damit auch die Propstei Thulba. Der Pfarrer, der von 1603 bis 1854 ein eigenes Pfarrhaus besaß, zog in das Propstei-Gebäude, in dem auch die Schule untergebracht wurde.
Die jetzige Pfarrkirche, eine romanische Basilika, wurde 1127 als Klosterkirche parallel zum Kloster gebaut. Im 30jährigen Krieg (1618-1648) wurde die Kirche zerstört und 1629 im Stile der damaligen Zeit von Propst Heinrich von Calenberg wiederaufgebaut. Die Pfarrei blieb in all den Jahren geistiger Mittelpunkt für die Filialorte Frankenbrunn, Hetzlos, Reith und Obererthal (Ortsteil von Hammelburg). Infolge der Säkularisation verlor Thulba seine zentrale wirtschaftliche Funktion. Investitionen in den letzten Jahren führten zu einer merklichen Besserung der Situation. Seit dem 01. Juli 1978 ist Thulba mit seinen 900 Einwohnern ein Ortsteil der Marktgemeinde Oberthulba. Die Thulbatalhalle, die Wasserskianlage, die Ausweitung des Baugebietes sind hervorstechende äußere, sichtbare Zeichen der Veränderungen des Dorfbildes.