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Naturnahe Bestattung Hassenbach Gesamtansicht

naturnahe Bestattungen Hassenbach Namestafel mit Urnenfeld im Hintergrund

Naturnahe Bestattungen Hassenbach Rede Mario Götz

Bürgermeister Mario Götz bedankte sich für die Zusage zur ökumenischen Segnung des neuen Friedhofs. Dies zeige die Wichtigkeit und die Verbundenheit der politischen Gemeinde und den Christlichen Kirchen, sowie das aktive Ausüben unserer dörflichen Traditionen. Der Wunsch aus der Bevölkerung sei groß gewesen, hier eine Möglichkeit für naturnahe Bestattungen zu schaffen. Durch den Wandel der Bestattungskultur und der zunehmenden Anzahl der Urnenbestattungen sei im Friedhof Hassenbach ab sofort die Möglichkeit von naturnahen Urnenbestattungen in Urnenbaumgräbern geschaffen worden. Götz betonte noch einmal, dass das Urnenfeld für alle Bürgerinnen und Bürger des Marktes Oberthulba angelegt worden sei.

Pfarrer Dr. Blaise Okpanachi zelebrierte zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk aus Bad Kissingen einen ökumenischen Gottesdienst. Im Anschluss führte der Gang zum Friedhof, dort wurde das Urnenfeld offiziell eröffnet und erhielt die ökumenische Segnung. Bloß keine Veränderungen, der Mensch fühle sich mit seinen Gewohnheiten wohl. Aber selbst in der Bestattungskultur ändere sich nun etwas, führte Pfarrerin Barraud aus. „Es gibt keine bessere oder schlechtere Art der Bestattung“, sagte sie. Das Christentum sei damals auch deshalb so stark angewachsen, weil ihre Toten von der christlichen Gemeinde würdig bestattet worden seien. Die christliche Bestattungskultur sei schon immer eine Hoffnungskultur gewesen.

Der Tod gehöre zum Leben dazu und sei nicht das Gegenteil, sondern ein Teil davon, so Bürgermeister Götz in seiner Ansprache. Doch gleichzeitig biete uns diese Erkenntnis die Chance, einen Friedhof aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Als einen Ort der Trauer und des Schmerzes , als einen Platz der letzten und ewigen Ruhe für die Verstorbenen – ein Gedanke, der tröstlich sei. Und gleichzeitig sei es ein geschützter Raum für private Gedanken und Gefühle. Ein Rückzugsort, vielleicht ein Kraft-Ort, um zu sich selbst zu kommen.

Es habe bereits Planungen, den Hassenbacher Friedhof um Urnengräber zu erweitern gegeben, da sich diese dem Ende neigen. Man habe  dies aufgegriffen und sozusagen erweitert auf die naturnahe Bestattung aufgrund der hohen Nachfrage aus der Bevölkerung.

Bei einem Ortstermin habe Thomas Schuhmann die Fläche vorgeschlagen und  alle seien begeistert gewesen. Die Fläche ist eben, liege direkt neben dem Leichenhaus und sei durch die Bäume bereits in die Natur eingebunden. Die Fläche ist abgegrenzt zum bestehenden Friedhof und somit auch sichtbar als separate Fläche für die naturnahe Bestattung. Die Pläne dafür stammen vom Planungsbüro Dietz und Partner und wurden im April letzten Jahres vorgestellt und einstimmig beschlossen. Die Kostenschätzung belief sich auf rund 80 000 Euro, konnte aber durch ehrenamtliche Stunden und Bauhofarbeiten auf 45 000 Euro gesenkt werden.  Götz lobte das Helferteam um Thomas Schuhmann für das Herrichten der Eichenbohlen, das Setzen der Bänke, Mithilfe beim Pflanzen der Bäume und nicht zuletzt für das Wässern und Unkraut jäten.

Insgesamt wurden in dem neuen Urnenfeld 48 Urnenbaumgräber rund um die sechs neu gepflanzten Zierapfel-Bäume angelegt. In einem Grab können bis zu zwei Urnen bestattet werden. Auf den Urnengräbern wurde jeweils eine nummerierte Abdeckplatte aus Naturstein zur Kennzeichnung verlegt. Der Erwerb eines Nutzungsrechts an einer Grabstätte ist nur anlässlich eines Bestattungsfalles möglich. Die Vergabe erfolgt der Reihe nach, Baum für Baum. Eine vorherige Reservierung oder vorheriger Erwerb des Nutzungsrechts ist nicht möglich. Das Nutzungsrecht an einem Urnengrab wird für die Dauer von zehn Jahren erworben und kann dann auf Antrag verlängert werden. Eine individuelle Grabpflege, sowie das Abstellen oder Niederlegen von Grabschmuck ist auf dem Urnenfeld nicht zulässig. Bepflanzungen, sowie die Errichtung von Einfassungen, das Abstellen von Vasen, Blumen, Kerzen, Weihwasserbehältnissen oder sonstigem ist nicht erlaubt. Die Niederlegung von Blumen ist nur bis zu fünf Tagen nach einer Bestattung zugelassen. Die Beseitigung ist dann von den Nutzungsberechtigten vorzunehmen beziehungsweise zu akzeptieren. Es wurde eine Namenstafel errichtet. Im Bestattungsfall wird dort vom Markt Oberthulba ein beschriftetes einheitlich gestaltetes Namensschild angebracht, anonyme Bestattung ist ebenfalls möglich.

Das Urnenfeld solle auch den natürlichen Jahresverlauf abbilden. Mit Blüten im Frühjahr und Sommer, dem Laubfall im Herbst und dem Schnee im Winter. Es handelt sich um eine Blühwiese, die in Abständen gemäht und gepflegt werde. Anschließend fand ein kleiner Imbiss statt, Bürgermeister Götz bedankte sich für die Bewirtung bei Anja Metz stellvertretend für das Gemeindeteam Hassenbach.

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